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Zitat von Souri
Bald werde ich Deutschland schafft sich ab lesen, das habe ich gestern bestellt und heute noch einige Bücher für bürgerliches Recht.
Zitat
Die entschärften Worte im Buch Sarrazins
Gehören Sie auch zu den hunderttausenden von Deutschen, die in die Buchläden gestürmt sind, um Thilo Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab" zu ergattern? Acht Auflagen gibt es schon. Aber in den aktuellen Exemplaren steht nicht mehr alles, was in der Druckfahne zu lesen war, die vorab an Journalisten verteilt wurde und als "1. Auflage" gekennzeichnet ist. In der stand auf Seite 370: "So spielen bei Migranten aus dem Nahen Osten auch genetische Belastungen, bedingt durch die dort übliche Heirat zwischen Verwandten, eine erhebliche Rolle und sorgen für den überdurchschnittlich hohen Anteil an angeborenem Schwachsinn und anderen Erbkrankheiten."
Spätestens ab der 4. Auflage, die stern.de zum Vergleich herangezogen hat, kommt der grobe Satz viel sanfter daher: Der "angeborene Schwachsinn" fehlt und die genetischen Belastungen sorgen nur noch "für einen überdurchschnittlich hohen Anteil an verschiedenen Erbkrankheiten". Unter Sammler-Gesichtspunkten könnte die Fahne später vielleicht einmal sehr viel mehr wert sein als die nachfolgenden Druckauflagen. Denn sie enthält den Original-Sarrazin, nicht den gesäuberten. Die Deutsche Verlags-Anstalt sah sich zu einer Erklärung der Textglättung auf Nachfrage von stern.de nicht in der Lage.
WENZEL STORCH - der Bulldozer Gottes
Eine lustige Lese- und Bilderfibel von Herrn Storch (der u.a. auch die schwachsinnigen Filme "Sommer der Liebe" und "Die Reise ins Glück" gemacht hat).
Klappentext:
"Das hier versammelte literarische Werk des psychedelischen Visionärs enthält nicht nur über eine Viertelmillion Buchstaben, sondern auch unzählige Abbildungen aus seinem legendären Schmuddelbildchen-Archiv - eine höchst amüsante Symbiose aus christlichem Kinderzimmer und halluzinogenen Drogen."
Das stimmt! Grausame Kindheit des Autors (Baujahr '61) und auf die 70er Jahre Unterwäsche-Seiten vom Quelle-Katalog onaniert, wo die BHs fleischfarben und groß wie Suppentöpfe waren... Das kommt dabei raus. Sehr kurzweilig.
DAVID PEACE - Tokio im Jahr Null
Handlung: Vor der Nachkriegskulisse Tokios (also '45/'46, ihr Elmer!) jagt ein Polizist von zweifelhafter Identität einen Nuttenmörder. Die Lobeshymnen der LA- und NY-Times kann ich allerdings nicht unterschreiben. Die angebliche "Symphonie des Grauens", "brillant" und "meisterhaft", ist in Wahrheit recht vergurkt geraten durch pseudo-Spannungsaufbau anhand sich ständig wiederholender eingestreuter kurzer Gedankensätze, bzw. Unterbewußtseins-Sprenkel, bah, hier zwei Beispiele:
Ich knie mich hin und suche...
Wieder und wieder, wieder und wieder...
Ich suche auf Händen und...
Wieder und wieder...
Knien...
Wieder...
Fujita lächelt:"Ich dachte, Sie wären es gewesen."
Tag ist Nacht. Nacht ist Tag. Tag ist Nacht...
Fujita lacht. "Sie waren es doch, oder nicht?"
Nacht ist Tag. Tag ist Nacht. Tag ist...
Ich will gerade etwas erwidern, als das Licht ausgeht.
Nacht. Nacht...
Stromausfall.
Nacht....
Alles klar? Es nervt wie Herpes. Eigentlich sehr seltsam, denn man kennt David Peace durch seine blutigen Gewaltorgien in der "1974" ff.-Trilogie, auch Kriminalromane, wo er nicht so verschwurbelt (Remmington) daherkommt...
ANDY NICHOLLS - Scally
Bekenntnisse eines Kategorie-C-Hooligans
Für über ein Vierteljahrhundert war Nicholls einer der aktivsten Hooligans in England. Bei seinem Verein, Everton, galt er als führender Kopf des gewalttätigen Anhangs. Kassierte über 20 Haftstrafen und landesweites Stadionverbot. Er fängt Ende 70er/Anfang 80er an, sich beim Fußball zu hauen und hört damit nicht mehr auf. Deshalb ist das Buch auch erstaunlich dick geraten. Hier gibt's über 400 eng bedruckte Seiten lang auf die Fresse. Faszinierend. Recht locker geschrieben und SEHR gut ins Deutsche übersetzt. Muss man in kleineren Dosen lesen, also gutes Gute-Nacht-Buch fürs Bettchen. Ach ja, und das Tollste: Es kriegen naturgemäß bei den Ligaspielen immer die Inselaffen untereinander auf die Mütze, es trifft also immer die Richtigen...
EVA MENASSE - Lässliche Todsünden
"Anhand der alten Lehre von den sieben Todsünden widmet sich Eva Menasse den großen Themen der Literatur: Liebe und Hass, Schuld und Vergebung. (...) Leidenschaftlich und liebevoll geht die Autorin mit ihren Figuren ins Gericht. Hinter den Fassaden, da, wo die Sünden sind, steckt schließlich der menschliche Kern."
Sieben Kurzgeschichten, toll geschrieben, anspruchsvoller Stil...aaaber: wahrscheinlich eher was für etwas ältere Knacker wie mich, die vom schönen Leben schon etwas mehr Demütigungen erfahren durften. Oder, anders formuliert: Da seid ihr leider noch zu klein (bzw. auch zu doof) dafür...
Seit längerem mal wieder:
Michel Houellebecq - Elementarteilchen
Kompromisslos, deprimierend, fantastisch. Virtuoser Schreibstil, stellenweise philosophisch und mit dem vom Autor bekannten tragischen Humor. Da es ja unter Anderem um das Schaffen von Gefühlslosen Klonen geht, ist hier und da viel Biologie enthalten, aber auch für Nicht-Biologen sehr interessant.
Unglaublich, wie er die die Geschichte der zwei Protagonisten und besonders die Einwirkung der sexuellen Revolution auf sie beschreibt.
Wie auch seine anderen Bücher reicht es jedoch nicht an die "Ausweitung der Kampfzone" heran.
Jetzt neu, gerade begonnen:
Bill Hicks - Love all the people
Hintergrundwissen, Zitate, kommentierte Auszüge aus seinen Programmen, Gedichte, wer ihn mag, wird das Buch mögen.
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