lesung aus seinem gnadenlos komischen werk "fleisch ist mein gemüse"
traurige jugend in den 80ern, pubertäre sexualnöte, schaurige provinzgestalten und trotz allem der traum von einer musikerkarriere. nur ist fleisch ist mein gemüse doch noch etwas härtere kost. weil erstens offenbar alles selbst erlebt ist. und zweitens die pubertät mit ihren qualen überhaupt nicht enden will. denn heinz ist schon 23, hat immer noch schwere akne, wohnt bei muttern und „schraubt“ in seinem heimstudio im keller playbacks zusammen, auf dem weg zum hitproduzenten. und sein erfolg bei frauen rangiert auf einer skala von 1 bis 10 eher im minusbereich. der alltag ist geprägt vom daddeln an spielautomaten, exzessiver selbstbefriedigung und musikunterricht, bei dem heinz seine schüler mit fragen nach der „enharmonischen verwechslung von ges“ quält. doch auch als der talentierte hobby-saxophonist einen job bei der tanzband „tiffanys“ bekommt, ist das keineswegs die wende zum besseren. statt „sex, drugs and rock’n’roll“ und willigen groupies bedeutet das nächtelange auftritte bei hochzeiten, dorfjugendveranstaltungen und schützenfesten in garlstorf oder moorwerder: eine „drittklassige rumpelband“ in erbarmungswürdig schlecht sitzenden sakkos und mit einem grauenerregenden repertoire von g.g. anderson bis zur „schützenliesel“.
schreibt zum beispiel amazon. empfolen wurde mir das buch von unser aller papa, der meines wissens verhindert ist. ich suche noch mitstreiter, würde fahren. eintritt kleines geld.